Typische "Kochrezepte" aus dem Internet:

Diese "Soundadvice"-Artikel sind eine freie Sammlung von Tipps und
Tricks rund um die Aufnahme von Instrumenten von Birdseed Music.
(http://homerecording.de/modules/news/index.php?storytopic=28)

Die Sammlung ist auch hier als Kopie zu finden:
(http://www.bws-tonstudio.ch/frameset.htm) - Robert Dössegger

Tontechnik - Signalbearbeitung / Equalizer Drums und Aufnahme Drums

sengpielaudio

Equalizer-Einstellungen für Drums

Allgemeine Hinweise

Bass-Drum und Snare-Drum haben Schallanteile in den unteren Mitten, welche die
Bass-Sounds, Gesang, Gitarren und Synthesizer gelegentlich zuschleiern. Daher sind
Frequenzbereiche bei 250 Hz bis 500 Hz auszudünnen. Nach der Bereinigung in
diesem Bereich kann man die angehobenen Frequenzen etwas zurücknehmen.
Microtiming-, Hi-Hat- und Percussion-Sounds sind bei 800 bis 1000 Hz auszudünnen.
Das ergibt "leichteren Groove" und Platz für andere Sounds.

Bass-Drum

Separate Einstellung

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
125 Hz
450 Hz
10 kHz
Peak
Peak
Peak
3,0
0,25 ?
4,0
*
-12 dB
*
+10 dB
*
+8 dB
Bässe
weniger pappig
mehr Klatsch

Metal- und Hardcore

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
60 - 80 Hz
280 - 450 Hz
4 - 5 kHz
10 - 12 kHz
Peak
Peak
Peak
Peak
1,0
1,0
1,0
1,0
*
-6 bis 10 dB
*
*
+3 - +5 dB
*
+3 - +5 dB
+5 - +8 dB
Bass, Druck
Holz absenken
Kick
Höhenglanz

Ähnlich TR-808

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
10 - 12 kHz High-Shelf * -12 dB * Kick (über 400 Hz)
absenken

Druckvoll

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
50 - 80 Hz
2,5 - 4 kHz
10 kHz
Peak
Peak
Peak
1,0
1,0
1,0
*
*
*
+3 - +6 dB
+3 - +6 dB
+3 - +5 dB
Druckvoll
Kick
Höhenklatsch

Störfrequenzen ausfiltern, auch für Snare und Tom

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
200 - 400 Hz Peak 1,0 -3 bis 5 dB * weniger pappig

Allgemeine Einstellungen

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
60 Hz
80 Hz
400 Hz
800 Hz
1 kHz
3 kHz
3 - 5 kHz
8 - 10 kHz
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
1,5
*
2,0
1,0
*
2,0
*
*
*
*
-10 bis -12 dB
*
*
*
*
*
+2 - +3 dB
+3 dB
*
+3 dB
*
+4 dB
*
*
Bässe
Mehr Bass
weniger pappig
mehr Fellgeräusche
Kick Hard Rock
Kick R'n'B / Dance Musik
Kick (Lokalisation besser)
Klatsch

Die Subbass-Resonanzen (bei 50 Hz) nimmt man beim Aufnehmen heraus.
Weniger pappig zwischen 200 - 500 Hz

Snare

Loop Sample "kaputter Sound"

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
3,5 kHz
6 kHz
Peak
Peak
1,0
1,0
*
*
+10 dB
-8 dB ?
"Nerv"
weniger pappig
300 Hz
1,25 kHz
7 kHz
Peak
Peak
Peak
1,0
2,0
1,25
*
*
*
+3 dB
+8 dB
+6 dB
mehr Bauch
"eklig"
No Pop Höhen

Sample "Krach-Snare" 

Snare top

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
150 Hz - 200 Hz
400 Hz - 500 Hz
1 kHz - 2 kHz
5 kHz
Peak
Peak
Peak
Peak
1,0
2,0
1,0
1,0
*
-3 dB
*
*
+2 dB
*
+1 dB
+2 dB
Bässe
weniger pappig
Eigenresonanz
mehr Anschlag

Die Höhen bei 10 kHz können auch angehoben werden Q = 1,0 +4 dB. Die Anhebung mit Glockenfilter klingt jeweils "teurer" als mit High-Shelf. Der Low-Cut-Filter kann betätigt werden (unter 100 Hz nichts mehr). Bei 250 bis 350 Hz kann angehoben werden für mehr Resonanz - das Schwingen der Kessel wird betont. Beim Anheben der Höhen aufpassen, da die Hi-Hat in das Snare-Mikrofon überspricht und der Klang von der Hi-Hat her verfärbt werden kann.

Snare Bottom

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
80 Hz
3,5 - 5 kHz
Peak
Peak
1,0
1,0
-4 dB
*
*
+3 dB
Tiefenbässe absenken
Schlag, Punch

Tom

Sample, laut

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
90 Hz
500 Hz
5 kHz
Peak
Peak
Peak
1,5
1,5
1,2
*
-3 dB
*
+3 dB
*
+6 dB
Bass
weniger Wärme
mehr Anschlag

Krach Sample

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
100 Hz
1,4 kHz
5 kHz
Peak
Peak
Peak
1,5
2,0
2,0
*
*
*
+2 dB
+10 dB
+6 dB
Bass
Krach
viel Anschlaggeräusche

Allgemeine Einstellung 1

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
90 Hz
400 Hz
6 kHz
Peak
Peak
Peak
1,0
1,0
1,0
*
*
*
+4 dB
+1 dB
+2
Bässe betonen
mehr Fellgeräusche
Anschlag

Allgemeine Einstellung 2

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
80 Hz
800 - 1000 Hz
5 - 6 kHz
Peak
Peak
Peak
1,0
1,0
1,0
*
-3 dB
*
+2 dB
*
+4 dB
Bässe Standtom
weniger Fell (durchsetzen)
Anschlag

Bei mittleren Toms den Low-Cut betätigen. Der Mittenbereich zwischen 300 und 600 Hz
kann angehoben werden. Da das Nachschwingen nicht wichtig ist, ist sparsam mit den
Tiefen umzugehen.

Um den Anschlag zu verstärken, hebt man 4 bis 5 kHz
(aggressiv, bei Hard Rock, Heavy Metal) oder 6 bis 8 kHz (fein) an.

Hi-Hat

"Krankes" Sample

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
1 kHz
10 kHz
Peak
Shelf
0,5
*
*
-6 dB
+6 dB
*
Mitten
weniger Höhen

"Kräftiges" Sample

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
800 Hz
3,5 kHz
15 kHz
Peak
Peak
peak
1,0
2,0
1,0
-4 dB
*
*
*
+6 dB
+4 dB
weniger nervende Mitten
Anschlaggeräusch
mehr Höhen

Allgemeine Einstellung

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
300 Hz
800 Hz
1,2 kHz
3 kHz
6 - 7 kHz
8 kHz
15 kHz
Low-Shelf
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
Peak
*
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
-4 dB
-4 dB
*
*
-3 dB
*
*
*
*
+2 dB
+2 dB
*
+2 dB
+4 dB
Störfrequenzen absenken
Metallgeräusch zu aufdringlich
Metallgeräusch
Anschlaggeräusch
entschärfen (Plastik)
seidiger Klang/Höhenglanz

Tiefen-Bereich mit Shelf-EQ absenken, Low-Cut - das gleiche gilt für Microtiming-
Instrumente (z. B. Maracas). Low Cut betätigen. Höhenanhebung mehr als bei der Snare.
Übermäßige Betonung der Mitten nicht zu empfehlen, führt zu einem schäbig-blechernen
Klang. (Höchstens leicht bei 3 kHz machen)
.

Overhead

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
100 Hz
6 kHz
Peak
Peak
1,0
1,0
-4 dB
*
*
+2 dB
Tiefen-Absenkung
mehr Anschlag

Bässe und untere Mitten um 300 Hz absenken. Die Höhen ab 8 kHz hebt man um 3 - 6 dB
an, um einen seidigen Klang zu erreichen. Um die Overheads zu entschärfen,
senkt man die Höhen von 6 bis 7 kHz ab.

Raummikrofone

Frequenz Filtertyp Q-Faktor Absenkung Anhebung Zweck
250 Hz
4 kHz
Peak
Peak
1,0
1,0
*
*
+4 dB
+1 dB
Druck
Anschlag

sengpielaudio

Aufnahme Drums
Aufnahmeraum
Bei wohl keinem Instrument in der Popmusik hat der Raum, in dem aufgenommen wird, so entscheidenden Einfluss wie beim Schlagzeug. Wer die Möglichkeit hat, sollte in einem hohen Raum aufnehmen; mehr als zwei Meter Abstand zwischen den Becken und der Raumdecke ersparen unerwünschte Reflexionen (nicht (!) Reflektionen) und ermöglichen eine saubere Mikrofonierung der Becken.
Der Raum sollte nicht zu reflexionsarm sein. Dazu zählt auch der Untergrund. Holzboden ist bei einem hohen Raum besser als ein Teppich. Behelfsmäßig kann man das Schlagzeug auf eine große Holzplatte stellen. bei niedrigen Räumen sollte man jedoch auf jeden Fall die Decke und nur bedingt den Boden dämpfen - der Boden reflektiert eventuell wichtige Klanganteile der Snare und der Toms.

Stimmung der Trommeln
Vorraussetzung für eine gute Aufnahme ist die Stimmung der Trommeln.
Bei den Trommeln sollten Schlagfell und Resonanzfell auf jeden Fall gleich gestimmt sein. Jede Trommel sollte sich von den anderen deutlich in der Tonhähe unterscheiden. Die Hi-Tom darf nicht die gleiche Stimmung wie das Resonanzfell der Snare haben, sonst regt die Hi-Tom den "Teppich" an.
Für fette Sounds sollte das Snarefell lockerer gespannt werden und am Equalizer sollten die unteren Mitten etwas abgesenkt werden und die Bässe und Höhen angehoben werden. Der Snare-Teppich sollte dabei so locker sein, dass er beim Schlag auf die Snare ziemlich schwingt, aber nicht so sehr, wenn andere Trommeln angeschlagen werden. Für kürzere, mittigere Sounds ziehe den Snareteppich und das Fell etwas strammer und senke die Mitten nicht ab, hebe sie vielleicht anstelle der Bass-Regelung etwas an (Police-Sound). Wenn die Snare etwas hohl klingt und der Kessel sogar scheppert, klebe das Fell mit Tempotaschentuch und Klebeband ab, aber nicht zuviel und nur am Rande des Fells, sonst wird der Sound muffig. Das Übersprechen der Hi-Hat in das Mikrofon kann verhindert werden, indem das Mikrofon entgegengesetzt zur Hi-Hat zur Fellmitte gerichtet ist.


Wahl des Aufnahmeraums
Während Jazz nach trockenen Räumen verlangt, klingen Pop-Produktionen in lebendigen Räumen meistens besser. Solche Aufnahmen sind aber schwerer durch Equalizer zu kontrollieren. Um den Raumeinfluss zu mindern, werden Vorhänge und Gobos verwendet. Durch Änderung der Position im Raum wird der beste Platz gesucht. Eine unsymmetrische Anordnung (verschiedene Abstände zu den Wänden) bringt die besten Ergebnisse. Folgende Reihenfolge sollte bei der Effektbearbeitung eingehalten werden:

1. destruktiver Equalizer (bereits während der Aufnahme)
2. Noise Gate
3. Kompressor
4. Equalizer


Bass-Drum
Entferne das Resonanzfell oder schneide ein Loch von etwa 30 cm hinein, sodass man - ohne Kontakt mit dem Fell zu bekommen - das Mikrofon in das Innere der Bass-Drum einführen kann.
Aufstellung des Mikrofons
Die besten Ergebnisse erhält man mit der Kombination von zwei Mikrofonen. Eins Nahe am Schlagfell und eins an der Öffnung des Resonanzfelles. Am Schlagfell hat man den nötigen "Kick" und am Resonanzfell den "Bauch". Beim "Bauch"-Mikrofon kann man versuchen, die Phase zu drehen. Das vordere Mikrofon ist etwa 5 bis 15 cm vom Schlagfell entfernt, und schaut in einem Winkel von etwa 45 Grad Winkel auf den Klöppel.
Je weiter das Mikrofon vom Schlagfell entfernt ist, umso voller wird der Klang. Variiere die Position: das Mikrofon kann genau auf die Stelle zeigen, auf der der Klöppel auftrifft oder mehr zu den seitlichen Rändern oder zum oberen Rand hin. Wenn man das Mikrofon mehr auf den Rand des Fells ausrichtet, bekommt man einen etwas weicheren Sound.
Gehe nicht zu Nahe (2 bis 3 cm) an den Anschlagspunkt des Klöppels heran, da bei einer so nahen "Abnahme" (Aufnahme) das Mikrofon die erste Ausdehnung des Fells als Luftdruck interpretieren kann. Impulslaute können dem Kicksound überlagert werden.
Mit nur einem Mikrofon ist ein ausgewogener Sound meistens in der Mitte der Bass-Drum zu finden, in einem Winkel von 30 bis 45 Grad auf den Klöppel gerichtet.

Die Bass-Drum kann man mit einer zusammengefalteten Decke oder Kissen dämpfen wobei das Schlag- und Resonanzfell leicht berührt werden. (Mikrofon AKG D-112 /Abbildung), EV RE-20 oder AKG 414. Für den Kick kann man auch das Shure SM-57 verwenden und für den Bauch z. B. das EV RE-20 oder eine andere Kombination von jeweils 2 Mikrofonen.

akg d112

Destruktiver Equalizer

Man kann bereits bei der Aufnahme unerwünschte Klanganteile (pappiger Sound) im Bereich von 250 bis 500 Hz leicht absenken.

Tipp (von Sven Rechenberger / Deutschland) für die "Abnahme" (Aufnahme) der Bass-Drum: 

"Auch wenn es große Kosten verursacht, gehört auf die Bass Drum auf beiden Seiten die gleiche Fellart (wie bei den Toms auch). Ich schneide ein Loch in die exakte Mitte in der erforderlichen Größe, dass ich das Mikrofon gerade so einfädeln kann. Den Rand des Ausschnittes verstärke ich mit einem aufgeklebten Ring aus einem alten Fell. Mittiges Loch und die Verstärkung erleichtern eine identische Stimmung beider Felle und erhöhen die Stabilität des Resonanzfelles.

Für die Resonanzfrequenz der Stimmung liegt das Schnellemaximum in den Viertelspunkten der Kesseltiefe - um maximale Ausbeute an tiefen Tönen abzunehmen muss auch das Mikrofon dort platziert werden. Bei 2 Mikrofonen muss also eines in den vorderen Viertelspunkt am Schlagfell und das andere in den hinteren oder um eine Viertellänge vor das Loch. Klingt sehr technisch geschwätzt, aber der Versuch (vielleicht mit Analyzer zur qualitativen Einschätzung) zeigt, dass mit dieser Variante die Tiefbassausbeute am größten ist. 

Soll im Mix die BD dann verhalten klingen, drehe ich nur noch um 800 Hz bis 1,5 kHz ein wenig rein und habe einen definierten Attack mit weichem Sustain ohne Kompressionsorgien oder extremem EQ-Einsatz.

Den besten Sound erhalte ich live und im Studio aus der Kombination Evans EQ 1 Batter und TAMA Iron Cobra Filzschlegel ..."

Snare

Bei der Aufnahme höchstwahrscheinlich die Bässe absenken und die Höhen anheben aufgrund des Nahbesprechungseffektes. Das Schlagfell-Mikrofon wird in einem Abstand von etwa 3 bis 10 cm positioniert - sodass die Mikrofonkapsel in einem Winkel von 30 bis 60 Grad (45 Grad) auf das Fell zeigt. Je senkrechter man das Mikrofon anordnet, desto "härter" wird der Sound, d. h. der Sound wird schlanker und hat weniger Bassanteile.

Die Richtercharakteristik so einsetzen, um ein Übersprechen der Hi-Hat zu vermindern.
Mikrofon Shure SM-57. Die vorgegebene Nierencharakteristik blenden Klanganteile, im Rücken des Gehäuses relativ stark aus. Bei der Mikrofonierung der Snare entwickelt sich jedoch meistens die Hi-Hat zu einem Störfaktor, der seitlich auf das Mikrofon einwirkt. Um allein bei der Mikrofonierung eine bessere Trennung zu erzielen kann man Super- oder Hypernieren Mikrofone von Shure oder M-Serie von Beyerdynamik verwenden. Am Schlagfell z. B. AKG 414 und am Resonanzfell Shure Shure SM-57 / SM58 oder Sennheiser 421 / 441
(Peak bei 3 bis 5 kHz),

Abkleben der Snare
Die Snare sollte man am Rand leicht abklopfen und auf die Stellen, an denen Resonanzen auftreten, etwas Tape kleben. Nicht zuviel, sonst klingt die Snare tot. Man kann z. B. auch einen halben Dämpfungsring verwenden. Der Resonanzboden muss fast immer bedämpft werden. Es kann der eingebaute Dämpfer benutzt werden. Oder man klebt Filz auf das Fell (zwischen Fell und Teppich). Hier gilt meistens auch "weniger ist mehr". Man man aber auch Felle verwenden mit bereits eingebautem Dämpfungsring, die eine zusätzliche Dämpfung meistens unnötig machen.

Destruktiver Equalizer für das Schlagfell
Frequenzen unter 80 Hz sollten abgesenkt werden (z. B: mit Hochpassfilter). Dieses verhindert das Übersprechen zur Bass-Drum, d. h das Snare-Mikrofon nimmt keine unerwünschten Geräusche der Bass-Drum mit auf.

Bei etwa 400 Hz liegt eine pappige Frequenz, die bereits bei der Aufnahme abgesenkt werden kann. Zwischen 300 und 800 Hz befindet sich eine klirrende metallische Resonanz. Bei der Piccolo-Snare sind die Resonanzen höher (270 Hz und 1 kHz).

Es gibt folgende Resonanzfrequenzen bei der Snare, die man als Stilmittel zur Musik auch verstärken kann. Die Resonanzfrequenzen entsprechen folgenden Notenwerten
G     = 200 Hz
Gis  = 210 Hz
A     = 220 Hz
Cis1 = 275 Hz
D1   = 290 Hz
E1   = 325 Hz

Aufstellung des Mikrofons

Um den wirklich idealen Snaresound zu finden, muss man die Mikrofonposition variieren. Das Mikrofon kann auf die Mitte der Trommel zeigen oder mehr zu den Rändern hin in einem Abstand von 3 bis 10 cm vom Schlagfell.

Bevorzuge doch ein Mikrofon mit Super- oder Hypernieren-Charakteristik. Bei der Superniere liegt der Winkel der maximalen Ausblendung bei 120 Grad (135 Grad) zur Mikrofon-Achse. Justiere das Mikrofon so, dass die Hi-Hat-Becken möglichst genau im Winkel liegen. Auf diese Weise ist von vornherein das lästige Übersprechen (bleed) der Hi-Hat in das Snaredrum-Mikrofon zu reduzieren.

Mikrofon mit Supernieren-Charakteristik über einer Snare. Die Hi-Hat-Becken befinden sich im Winkel der geringsten Empfindlichkeit des Mikrofons von 120 Grad (135 Grad)

Shure SM 57

Das Shure SM-57 Mikrofon ist für die Snareaufnahme gut geeignet. Beim SM-57 werden die Mitten bei 5 bis 6 kHz kräftig betont und die "billig" klingenden 400 Hz gedämpft. Das SM 57 kann für folgende Instrumente eingesetzt werden:


  • Guitar/Bass Amps
  • Blech/Brass
  • Saxofone
  • Harmonika
  • Snare/Tom
  • Conga

SM-57

Toms

Die Toms leicht mit Klebeband (Gaffer-Tape) dämpfen. Bei den Toms meistens Dröhnfrequenzen absenken. Falls die Becken zu tief über den Toms hängen, kann man die Mikrofone 20 cm über den Toms montieren (Underhead). Die Kanaltrennung ist schlechter als bei der Einzelmikrofonierung, aber bessere Pegelverhältnisse als bei der Overheadaufnahme (Becken zu laut). Im Abstand von etwa 5 bis 12 cm im Winkel von
45 Grad auf den Rand der Toms richten.

Stimmung

Oberes und unteres Fell einer Tom müssen gleich gestimmt sein. Die einzelnen Toms sollten sich in der Tonhöhe deutlich unterscheiden.

Wahl des Mikrofons

Mikrofon: Sennheiser MD-421/441 (peak bei 3-5 kHz), Shure SM 57/58, RE-15/10, für Jazz: B&K 4007, C-12, D19c, KM-54. Der Frequenzgang der Toms ist nicht sehr ausgeprägt, er reicht von etwa 70 Hz bis etwas über 1 kHz, die Anschlaggeräusche gehen bis etwa 6 kHz.

Platzierung des Mikrofons

Je flacher das Mikrofon aufgestellt wird, desto weniger Probleme hat man mit Resonanzen. Damit Übersprechen nicht zu Phasenauslöschungen führt, kann man jeweils zwei Tommikros als XY-Paar anordnen. Die tiefen Frequenzen werden dann allerdings von beiden Mikrofons aufgenommen, so dass diese sich addieren. Diese sollten dann bei den beiden Mikrofonen um 6 dB abgesenkt werden. Um das Snare-Übersprechen in den Tom-Mikrofon gering zu halten, kann man den Grundton der Snare in den Tomwegen herausnehmen. Benutzt man "spaced mics" für die beiden Racktoms, kann man, indem bei der tieferen Tom die Phase gedreht wird, Übersprechen minimieren:

1. Das Snare-Signal ist im Signalweg der Hi-Tom in Phase und bei der Mid-Tom aus der Phase. Dadurch löschen sich die Snare Signale aus.
2. Das Hi-Tom-Signal ist im Mid-Tom-Weg out-of-phase und umgekehrt. Auch so löschen sich die Snare Signale gegenseitig aus. Um Übersprechen, vor allem von den Becken zu vermeiden, können Baffles eingesetzt werden.

Aufnahme von unten

Gut gestimmte Resonanzfelle sind das A und O eines gut klingenden Toms. "Abnahme" (Aufnahme) ohne Resonanzfell von unten ist nur ein Kompromiss bei Übersprechen. Diese Methode klingt weitaus schlechter und benötigt extremes EQ-ing.

Equalizer bei der Aufnahme

Sind die Toms gut gestimmt, ist die Benutzung eines Tiefpass-Filters nicht erforderlich. Um Übersprechen zu vermeiden, kann man die Bass-Drumresonanz etwas absenken. Durch das Closemiking (Mikrofon sehr nahe an der Schallquelle) entsteht ein schlagintensiver Klang, mit einer Verstärkung, die bei etwa 400 Hz liegt. Beim Absenken dieser Frequenz sollte man darauf achten, dass die Toms an die restliche Rhythmussektion angeglichen werden.

Wenn der Song eher schwer und gewichtig ist (viele untere Mitten), sollten auch die Toms in diesem Bereich klingen. Man senkt dann bei 500 bis 900 Hz ab. Würde man hingegen die unteren Mitten absenken, bekämen die Toms eine helle Klangfarbe und passten nicht mehr zum Ausdruck des Stückes.
Ist das Arrangement eher leicht und locker, senkt man bei 300 bis 400 Hz etwa ab. Schwere Toms würden nicht zum Stück passen.

Hi-Hat

Wenn der Drummer viele Feinheiten spielt, Kondensatormikrofon bevorzugen oder ein dynamisches Mikrofon mit guter Auflösung. Bei grob strukturierten Sachen (wie z. B. durchgehender 1/8-Offbeat mit praktisch gleichbleibender Lautstärke oder durchlaufende 1/16tel) ist ein dynamisches Mikrofon völlig ausreichend und vielleicht sogar vorzuziehen.
Mikrofone: AKG C-451 B, Neumann KM 184.

Wahl des Mikrofons

Soll die Hi-Hat hart und grell klingen, empfiehlt sich ein Kondensator-Mikrofon, z. B. das Neumann KM 84.
Soll sie dagegen weich und seidig klingen, nimmt man ein dynamisches Mikrofon (Sennheiser 441) oder ein Röhrenmikrofon (AKG C-12, Neumann U 47)

Platzierung des Mikrofons

Das Mikrofon kann man in einem 90 Grad Winkel am Rand des Beckens (Schönere, feinere Höhen, mehr Anschlag oder aber nahe am Zentrum (klingt eher mittig) platzieren. Außen bekommt man mehr vom Anschlag. Hier muss man ausprobieren welcher Sound einem am besten gefällt. Das Mikrofon sollte aber nicht zu Nahe auf die Hi-Hat gerichtet sein.
5 bis 15 cm Abstand sind ideal. Je näher dran, umso kleiner klingt die Trommel.
Das Mikrofon sollte so ausgerichtet sein, dass es einerseits möglichst wenig von der Snare aufnimmt, andererseits aber auch den Spieler nicht behindert.

Equalizer bei der Aufnahme

Mit einem "Low Cut" (Tiefpass) Equalizer sollte man alle Frequenzen, die tiefer als 500 Hz sind, entfernen. ("Low Cut" (Tiefpass) ist hier ein falsches Wort auch im Original !!!)
Es werden jedoch nur mit einem "Hoch"-Passfilter (!) die "Tiefen" abgeschnitten.

Becken (Overhead)

Allgemeine Hinweise

Je schwerer und dicker die Becken sind, desto größer ist der Pegel im Bereich um 1 bis 3 kHz, und desto länger ist das Sustain. Snare und Toms verlieren dadurch an Klarheit. Um das Sustain zu verkürzen, kann man Gaffer-Tape auf den Rand kleben. Dünnere Becken sind hier besser geeignet, da das Sustain nicht so lang ist und kaum tiefe Frequenzen auftreten.
Die beiden Overhead-Mikrofone nehmen das komplette Drumset auf und liefern ein "Gesamtbild". Daher sollte man beim "Aufbau" des Drumsounds immer vom Sound der Overheads ausgehen. Je nachdem wie die Becken ausgerichtet sind, werden diese mehr oder weniger stark bevorzugt. je höher die Overheads positioniert sind, desto stärker geht der Aufnahmeraum in das Klangbild ein. In Verbindung mit Overheads und Direkt-Mikrofonen klingen die Drums umso "Größer" und voluminöser, je höher die Overheads platziert sind. Der Grund dafür ist die größere Zeitverzögerung zwischen Direktmikrofonen und Overheads.
Wie man Overheads platziert, hängt also von den Fragen ab:
1. Wie stark sollen die Becken berücksichtigt werden?
                       2. Wie "groß" beziehungsweise räumlich soll das Drumset klingen?

Wahl des Mikrofons

Sollen die Becken aggressiv klingen (Hard rock, R'n'B, Dance): U 87 Kondensator Mikrofon (bright) oder das C-414 (mellow). Beide Mikrofone liefern einen harten Klang.
Sollen die Becken "laid back" klingen (Jazz-Pop, Balladen), empfehlen sich dynamische Mikrofone (Sennheiser 460, 441). Man muss hier bei der Mikrofonierung nah an die Becken heran. So erzielt man einen seidigen Klang.
Empfohlene Mikrofone (Niere, Superniere): AKG C 391 B, Audix SCX-1, Neumann KM184. Becken im Abstand von 30 bis 40 cm aufnehmen.

Platzierung der Mikrofons

Folgende Varianten empfehlen sich:
AB-Mikrofonierung mit Kugel-Richtcharakteristik (warmer Klang), Nieren-Charakteristik, XY-Mikrofonierung. Verwendet man dynamische Mikrofone, muss man nahe an die Becken herangehen. Eventuelle Phasenauslöschungen klingen so, als ob der Schlagzeuger in einer Röhre spielt. Diese sind unbedingt zu vermeiden

Equalizer bei der Aufnahme

Mit einem Tiefpassfilter (?) entfernt man alle Frequenzen unterhalb von 300 Hz (die "Blech"-Geräusche). (Tiefpassfilter ist hier ein falsches Wort auch im Original: Es werden jedoch nur mit einem Hochpassfilter (!) die Tiefen abgeschnitten.)

Eine zu nahe Einzelaufnahme der Becken kann zu unerwünschten Flanging-Effekten führen, da sich angeschlagene Crash-Becken gehörig bewegen können, wodurch sich der Abstand zum Mikrofon unter Umständen erheblich ändert.

Triggern

Damit es nicht zu Doppeltriggern kommt durch ein nachschwingendes Fell, muss man die Felle oft sehr stark dämpfen.

Claws

Diese Mikrofonhalterungen werden direkt an den Spannreifen der Trommeln montiert und lassen sich dann auf das Schlagfell ausrichten. Allerdings wird gleichzeitig das Schlagverhalten am Schlagzeugkessel behindert. Wenn man Platz sparen will, lieber zu Adapterstativen greifen, die an Becken- oder Hi-Hat-Ständern angebracht werden.

Raummikrofone

Die Raummikrofone sollten sehr hoch gestellt werden und die Kugelcharakteristik eingeschaltet werden.

Perkussion

Marimbafon, Vibrafon usw. nimmt man am besten mit zwei Mikrofonen auf, die über dem Bass- und dem Diskantbereich aufgestellt werden. Beim Vibrafon kommt zusätzlich eine "Abnahme" (Aufnahme) von unten, also der Klangröhren, in Frage. Sollte es durch die Aufstellung der oberen Mikrofone zu Auslöschungen im Mittelpunkt kommen, so sollte man zur Vermeidung von Laufzeitunterschieden an der Stereoanordnung feilen. Bongos und Congas lassen sich ebenfalls in Stereo aufnehmen. Bei Mangel an Spuren genügt jedoch ein Mikrofon, das aus etwa 30 cm Abstand auf die Mitte zwischen beiden Kesseln gerichtet ist.

Übliche Frequenzen beim EQ

Instrument Absenken Anheben Bemerkungen
Human voice Scratchy at 2 kHz. Nasal at 1 kHz. Popping Ps below
80 Hz.
Hot at 8 kHz. Clarity above 3 kHz. Body at 200 - 400 Hz. Aim for a thinner sound when blending many voices, especially
if the backing track is full.
Piano Tinny at 1 - 2 kHz. Boomy at 300 Hz. Presence at 5 kHz. Bottom at 100 Hz. Don't add too much bottom when mixing with a full rhythm section.
Electric Guitar Muddy below
80 Hz.
Clarity at 3 kHz. Bottom at 125 Hz.  
Acoustic Guitar Tinny at 2 - 3 kHz. Boomy at 200 Hz. Sparkle above 5 kHz. Full at 125 Hz.  
Electric Bass Thin at 1 kHz.
Boomy at 125 Hz.
Growl at 600 Hz. Bottom below
80 Hz.
Sound varies greatly depending
on the type of bass and brand of strings used.
String Bass Hollow at 600 Hz. Boomy at 200 Hz. Slap at 2 - 5 kHz. Bottom below 125 Hz.  
Snare Drum Annoying at 1 kHz. Crisp above 2 kHz. Full at 150 - 200 Hz. Deep at 80 Hz. Also try adjusting the tightness of the snare wires.
Kick Drum Floppy at 600 Hz. Boomy below 80 Hz. Slap at 2 - 5 kHz. Bottom at 0 - 125 Hz. For most pop music, remove the front head, then put a heavy blanket inside resting against the front head.
Toms Boomy at 300 Hz. Slap at 2 - 5 kHz. Bottom at 80 - 200 Hz. Tuning and adjusting the head tension makes a huge difference too!
Cymbals, bells, tambourines, usw. Annoying at 1 kHz. Sparkle above
5 kHz.
Analog only: Record these instruments at conservative levels, especially at slower tape speeds.
Horns and Strings Scratchy at 3 kHz. Honky at 1 kHz. Muddy below 120 Hz. Hot at 8 - 12 kHz. Clarity above 2 kHz. Strings are lush at
400 - 600 Hz.
 

sengpielaudio

Kochrezept: FOH-Mischpult Tips 1
Kochrezept: FOH-Mischpult Tips 2
Kochrezept: Gesangs-Aufnahme
Kochrezept: Instrumenten-Aufnahme
Kochrezept: Mikrofon-Tips
Kochrezept: EQ-Tips

Typisch amerikanische Mikrofon-Anwendungs-Liste

Kick Drum AKG D112 (dynamic), AKG D12 (dynamic), Sennheiser MD421 (dynamic)
Snare Drum (top and bottom) Shure SM-57 (dynamic), Sennheiser MD421(dynamic), AKG 414 (condenser)
High Hat Shure SM-57, Shure SM-81, Neumann KM-184
Toms Sennheiser 609s (dynamic), MD421, SM-57
Overheads (cymbals) Shure KSM-32 (condenser), Shure KSM-44 (condenser), Neumann TLM 103 (condenser), Neumann U87 (condenser), Neumann U89, KM-184 (condenser), AKG 414
Room Mics AKG-414, AT-4050, AT-4033, U-87, U-89, TLM-103, KM-184
Guitars SM-57, MD421, AKG 414, Sennheiser MD441 (dynamic)
Bass AKG D112, AKG D12, Shure Beta 52 (dynamic), MD421
Vocals AKG-C1000, AKG-C3000, AKG-414, AT-4050, AT-4033, Neumann U-87, TLM-103, Rode N1, Rode N2
Piano Neumann U-87, TLM-103, KSM-32/44, AKG-414
Acoustic Guitar AKG-C1000, AKG-C3000, AKG-414, AT-4050, AT-4033, U-87, TLM-103
 
 
 
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